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Fortbildung von Hausmeistern: Kompetenzaufbau im Wandel der Anforderungen

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Fortbildung von Hausmeistern: Kompetenzaufbau im Wandel der Anforderungen

Hausmeister sind unverzichtbare Schlüsselpersonen in der Objektbetreuung, deren Aufgaben weit über die klassische Instandhaltung hinausgehen. Eine professionelle Fortbildung ist essenziell, um aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, insbesondere in rechtlichen, technischen und organisatorischen Belangen. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Hausmeisterservice und Betreuung (BdHB) erwarten über 80 % der Mitarbeiter im Hausmeistergewerbe, dass ihre Vorgesetzten sie über rechtliche Auflagen und Änderungen informieren. Doch die Verantwortung endet hier nicht: Führungskräfte müssen ein breites Spektrum an Kompetenzen erwerben, um die Herausforderungen der modernen Objektbetreuung zu meistern.

Strategien für eine effektive Hausmeistersteuerung

Leitende Objektbetreuer und Hausmeistervorgesetzte tragen eine besondere Verantwortung, die weit über die reine Informationsweitergabe hinausgeht:

  • Rechtliche Auflagen und Änderungen: Vorgesetzte sind gefordert, ihre Teams regelmäßig über neue Vorschriften, wie Änderungen im Arbeitsschutz oder Brandschutzvorschriften, zu informieren.

  • Sicherheits- und Haftungsthemen: Eine klare Kommunikation über Sicherheitsrichtlinien und Haftungsfragen schützt nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter.

  • Arbeitsrecht und Mitarbeiterplanung: Führungskräfte müssen sich im Arbeitsrecht auskennen und für eine faire und effiziente Planung sowie Führung ihrer Teams sorgen.

Notwendige Kompetenzen für Führungskräfte

Führungskompetenz ist nicht angeboren, sondern muss erlernt und stetig weiterentwickelt werden. Wesentliche Themenbereiche sind:

Rechtliche Grundlagen:

  • Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung, und Brandschutzvorschriften.

  • Haftungsthemen und ihre Anwendung in der Praxis.

  • Änderungen im Arbeitsrecht und deren Auswirkungen.

Organisation und Planung:

  • HMS-Organisation (Hausmeister-Management-System): Einführung strukturierter Systeme zur Optimierung von Prozessen.

  • Einsatzplanung und effizientes Zeitmanagement.

  • Ressourcenmanagement, um Betriebskosten zu minimieren.

Mitarbeiterführung:

  • Kommunikationstechniken zur Motivation und Konfliktlösung.

  • Schulungen zur Personalentwicklung und zur Förderung von Teamarbeit.

  • Umgang mit schwierigen Situationen, wie Krankheitsausfällen oder Leistungsdefiziten.

Sicherheitsmanagement:

  • Schulung zur Erstellung und Umsetzung von Sicherheitskonzepten.

  • Organisation von regelmäßigen Unterweisungen und Notfallübungen.

Fortbildungsmethoden und Formate

Um diese Kompetenzen zu fördern, stehen verschiedene Fortbildungsformate zur Verfügung:

Präsenzseminare:

  • Themen wie rechtliche Auflagen, Mitarbeiterführung und HMS-Organisation werden praxisnah vermittelt.

  • Anbieter: Handwerkskammern, TÜV, oder spezielle Bildungseinrichtungen.

Online-Kurse:

  • Flexibles Lernen zu rechtlichen Themen oder Führungskompetenzen.

  • Plattformen wie IHK Online-Akademie oder Udemy bieten entsprechende Kurse an.

Inhouse-Schulungen:

  • Maßgeschneiderte Schulungen direkt im Unternehmen, die spezifisch auf die Bedürfnisse des Teams abgestimmt sind.

Mentoring und On-the-Job-Training:

  • Erfahrene Objektleiter vermitteln ihr Wissen an neue Führungskräfte.

  • Praktische Übungen stärken die Anwendungskompetenz.

Unternehmen, die Fortbildungen für Hausmeister und ihre Führungskräfte fördern, profitieren langfristig von besser ausgebildetem Personal:

  • Kostenübernahme durch Arbeitgeber: Viele Unternehmen übernehmen die Kosten für relevante Schulungen oder fördern Weiterbildungen durch Bildungsurlaub.

  • Staatliche Förderungen: Programme wie der Bildungsgutschein der Arbeitsagentur oder das Qualifizierungschancengesetz erleichtern den Zugang zu Fortbildungen.

  • Beratung durch Fachverbände: Der BdHB und andere Fachverbände bieten Informationsmaterial und Zugang zu anerkannten Schulungsprogrammen.

Fortbildung im Hausmeistergewerbe ist nicht nur eine individuelle Entwicklungsmöglichkeit, sondern eine strategische Investition in die Qualität und Effizienz der Objektbetreuung.

Führungskräfte müssen nicht nur technisches Wissen besitzen, sondern auch rechtliche Sicherheit bieten, Teams motivieren und effektiv organisieren. Die Bringschuld der Führungskräfte gegenüber ihren Mitarbeitern zeigt, dass Fortbildung ein kontinuierlicher Prozess ist, der nicht nur Kompetenzen aufbaut, sondern auch die gesamte Organisation stärkt.